Mietwohnung renovieren: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Apr 20, 2025

Mietwohnung renovieren: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Mietwohnung renovieren: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Eine Wohnung zur Miete fühlt sich mit der Zeit an wie das eigene Zuhause. Aber irgendwann kommt der Moment, wo du dich fragst: Soll ich hier echt Geld und Zeit in Renovierung stecken?

Du bist nicht allein damit. Gerade wenn der Teppich langsam aussieht wie nach einer Kindergeburtstagsschlacht oder die Küche aus einer anderen Epoche stammt, kommt der Gedanke auf, selbst Hand anzulegen. Aber lohnt sich das wirklich? Fakt ist: Bei einer Mietwohnung gehört dir der Laden nicht. Was du reinsteckst, nimmst du meist nicht wieder mit raus.

Trotzdem kann Renovieren super sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn du lange bleiben willst, mit deiner Familie (wie ich mit Lukas) ein schönes Umfeld schaffen möchtest oder dich einfach wohler fühlen willst. Aber Achtung: Nicht alles, was schön aussieht, wird am Ende vom Vermieter akzeptiert oder bezahlt. Wer clever plant, spart sich am Ende Ärger, Stress und bares Geld. Es kommt also auf die Details an – und darauf, wie du's angehst.

Warum überhaupt renovieren?

Viele fragen sich: Warum sollte ich eigentlich Energie und Geld in eine Mietwohnung stecken, die eigentlich dem Vermieter gehört? Die Antwort: Weil die Lebensqualität massiv davon abhängt, wie wohl du dich in deinen vier Wänden fühlst. Ein frischer Anstrich, neue Böden oder eine modernere Küche machen oft mehr aus, als man denkt. Studien vom Deutschen Mieterbund zeigen, dass Menschen, die ihr Zuhause aktiv gestalten, zufriedener und weniger gestresst sind.

Aber es geht nicht nur um das Gefühl. Mängel wie alte Fenster, verschlissene Böden oder Schimmel an den Wänden wirken sich auch direkt auf den Wert und die Wohnqualität einer Mietwohnung aus. Gerade bei Familien mit Kindern ist eine Wohnung im guten Zustand super wichtig, damit niemand krank wird und die Kinder sicher spielen können – ich sprech aus Erfahrung mit meinem Sohn Lukas!

Hier mal aufgelistet, was Renovieren konkret bringen kann:

  • Besseres Raumklima (zum Beispiel durch neue Farben oder bessere Dämmung)
  • Weniger Nebenkosten, wenn Fenster und Türen dicht gemacht werden
  • Mehr Wohlfühlfaktor für dich und deine Familie
  • Wertsteigerung für den Vermieter, das kann das Mietverhältnis entspannen
  • Eventuell bessere Chancen, dass du Dinge wie Haustiere oder eigene Einbauten erlaubt bekommst, wenn du dauerhaft investierst

Wichtig: Ein cool gemachter Raum motiviert auch im Alltag mehr. Fühlst du dich zuhause richtig wohl, bringt das auch mehr Lust auf Homeoffice, gemütliche Abende oder einfach ein entspannteres Familienleben.

Grund zum RenovierenHäufigkeit laut Umfrage (2023)
Besseres Raumklima48 %
Optik & Wohlfühlen36 %
Schäden beseitigen29 %

Du siehst also: Es gibt viele gute Gründe, der alten Mietwohnung einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Frage ist nur, wie viel Einsatz lohnt sich wirklich – und was darfst du eigentlich verändern? Darum geht's im nächsten Abschnitt.

Das sagt das Mietrecht

Beim Mietrecht geht es oft weniger ums Bauchgefühl, sondern darum, was im Mietvertrag steht. Viele Mieter denken, sie müssen bei Auszug die ganze Wohnung komplett renoviert hinterlassen. Klingt logisch, ist aber oft ein Irrglaube. Entscheidend ist immer, was genau unterschrieben wurde.

Die sogenannte „Schönheitsreparatur“ ist der Knackpunkt. Laut deutschem Gesetz (BGB § 535) ist der Vermieter zuständig, die Wohnung in Schuss zu halten. Viele Vermieter versuchen aber, das auf den Mieter abzuwälzen. Seit 2015 sagt der Bundesgerichtshof (BGH): Die Pflicht zu Schönheitsreparaturen darf nicht einfach im Vertrag auf Mieter abgeschoben werden, wenn die Wohnung beim Einzug nicht renoviert war.

„Eine Klausel, die den Mieter zur Renovierung verpflichtet, obwohl dieser in eine unrenovierte Wohnung eingezogen ist, ist unwirksam.“ (BGH, Urteil vom 18.03.2015, VIII ZR 185/14)

Das heißt: Hast du beim Einzug schon gemerkt, dass die Wände fleckig oder der Boden fertig ist? Dann musst du das bei Auszug nicht ausbügeln. Generell sollte man alle Absprachen zu möglichen Arbeiten und Veränderungen schriftlich festhalten. Bei Unsicherheit lieber direkt nachfragen, bevor man loslegt und später draufzahlt.

Was darfst du überhaupt machen? Viele Vermieter erlauben kleinere Renovierungen oder Verbesserungen – neue Tapete, streichen in neutralen Farben, ein paar neue Regale. Größere Dinge wie das Verlegen von Laminat oder eine neue Küche sollte man immer absprechen. Sonst kann es sein, dass du am Ende alles beim Auszug zurückbauen musst.

  • Mietrecht: Immer den Vertrag prüfen – nicht alles, was drinsteht, ist rechtlich auch gültig.
  • Schriftliche Einigungen mit dem Vermieter schützen vor Überraschungen.
  • Besser nachfragen, bevor du größere Veränderungen startest.

Ein praktischer Tipp: Wenn du irgendetwas an der Mietwohnung änderst, mach vorher Fotos und halte Veränderungen fest. So kannst du bei Auszug immer belegen, was wie war. Das schützt dich vor Stress und Diskussionen.

Kosten richtig kalkulieren

Kosten richtig kalkulieren

Bevor du spontan den nächsten Baumarkt stürmst, mach dir erstmal einen klaren Plan. Viele unterschätzen die Kosten für eine Renovierung in der Mietwohnung komplett. Schnell bist du mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro los, wenn du planlos einkaufst oder zu viel willst. Ein grober Überblick hilft beim Vermeiden böser Überraschungen.

Typische Ausgaben sind:

  • Material (Farben, Tapeten, Bodenbeläge, Werkzeuge)
  • Anfahrt und Lieferkosten
  • Handwerker (Stundensatz zwischen 40 und 70 Euro, je nach Region und Fachgebiet)
  • Sondermüll-Entsorgung (alte Teppiche, Tapeten, usw.)

Meistens drehen sich die Ausgaben um diese Basics:

RenovierungsschrittPreisbereich (bei 70 m²)
Wände streichenca. 200-400€ (nur Material)
Neuer Bodenca. 800-1500€ (Material & Verlegen)
Küche modernisieren (Fronten tauschen, neue Armatur)ca. 400-1000€

Weniger ist manchmal mehr: Kleine Veränderungen wie neue Lichtschalter, schicke Griffe an Schränken oder ein neuer Duschkopf machen überraschend viel aus – und kosten oft weniger als 100 Euro.

Hier noch ein paar Tipps, damit der Wohnungswert nicht durch die Decke geht: Preise vergleichen lohnt sich wirklich – gerade beim Bodenbelag gibt’s riesige Unterschiede. Hol dir immer mehrere Angebote von Handwerkern ein. Und sprich vorab mit deinem Vermieter, ob die Maßnahmen später beim Auszug rückgängig gemacht werden sollen oder sogar im Mietvertrag festgehalten werden dürfen.

Vergiss nicht: Geht das Geld aus, ist am Ende keiner happy. Spar dir Frust und kalkulier ehrlich, was du wirklich stemmen kannst – ganz ohne Luftschlösser.

Mit wenig Einsatz viel erreichen

Du musst für eine Mietwohnung nicht gleich das volle Renovierungs-Programm durchziehen – oft reichen schon kleine Tricks, um richtig viel rauszuholen. Das Beste: Viele Sachen darfst du ohne Abstimmung mit dem Vermieter verändern, solange ein Rückbau beim Auszug möglich ist. Das heißt, du kannst den Wohnwert echt steigern, ohne viel Risiko.

Hier ein paar bewährte Maßnahmen, mit denen du mehr Komfort für wenig Geld bekommst:

  • Wände streichen: Frische Farbe bringt sofort mehr Helligkeit und ein komplett neues Raumgefühl. Dabei dürfen Mieter laut Gesetz frei wählen, solange bei Auszug meistens wieder Weiß gestrichen wird.
  • Klebefliesen im Bad oder in der Küche: Die lassen sich später leicht entfernen und kosten pro Quadratmeter oft unter 20 Euro, geben aber zum Beispiel dem alten Fliesenspiegel ein neues Gesicht.
  • Lampen und Lichtquellen tauschen: Neue Leuchten, vor allem LED, machen den Raum moderner und sparen nebenbei Strom (bis zu 80% weniger Verbrauch im Vergleich zu alten Glühbirnen).
  • Vorhänge und Rollos: Mit kleinen Veränderungen beim Sichtschutz wirkt die ganze Wohnung gleich freundlicher und gemütlicher.
  • Selbstklebende Wandtattoos oder Bilderleisten: Damit setzt du Akzente, ohne Löcher bohren zu müssen – praktisch, wenn du Schäden an den Wänden vermeiden möchtest.

Wer sparen will, sollte außerdem auf Angebote achten – gerade beim Baumarkt um die Ecke gibt’s oft Saisonrabatte.

RenovierungsmaßnahmeDurchschnittliche KostenAuswirkung
Wand streichen (pro Zimmer)40–80 €neues Raumgefühl, mehr Licht
Klebefliesen (qm)15–25 €moderner Look
LED-Leuchtenab 10 €Strom sparen, bessere Atmosphäre
Vorhänge/Rollos20–60 €mehr Privatsphäre

Praktische Tipps aus dem Alltag: Frag im Freundeskreis nach nicht mehr gebrauchten Möbeln oder Deko. Viele Sachen stehen sonst sowieso nur rum oder landen auf Kleinanzeigen. Gerade als Familienmensch schätzt man jede Stunde und jeden Euro, die man sich spart!

Typische Fallen vermeiden

Typische Fallen vermeiden

Beim Renovieren einer Mietwohnung tappen viele in die gleichen Fallen und zahlen am Ende drauf – oder haben Stress mit dem Vermieter. Hier kommen die größten Stolpersteine und wie du sie umgehst.

Die Klassiker: Wer einfach drauflos legt, kann am Ende doppelt renovieren. Ein häufiger Fehler ist, die Zustimmung des Vermieters nicht einzuholen, besonders bei größeren Veränderungen wie Bodenbelag wechseln oder neue Fliesen setzen. Das Recht ist klar: Ohne das "Okay" vom Vermieter dürfen solche Eingriffe nicht dauerhaft erfolgen. Im schlimmsten Fall zahlst du für den Rückbau.

Auch bei Kosten schlagen viele über die Stränge. Eine Umfrage vom Deutschen Mieterbund 2023 zeigte, dass jeder dritte Mieter bei der Renovierung mehr ausgab als geplant. Besonders ärgerlich: Investitionen in Luxus wie Echt-Holzböden werden beim Auszug selten erstattet. Wenn überhaupt, sollte man Ausgaben für einfache Verschönerungen im Blick behalten. Rechne genau – eine einfache Wandfarbe und ein bisschen neue Deko wirken oft Wunder, ohne viel zu kosten.

  • Stelle immer klar, was "Instandhaltung" (deine Aufgabe) und "Modernisierung" (Vermietersache) ist. Neue Fenster oder eine Heizung fallen nicht in dein Ressort.
  • Halte Absprachen mit dem Vermieter schriftlich fest. Ein mündliches "Mach einfach" hilft dir am Ende nicht – nur ein kurzer Mailwechsel gibt dir Sicherheit.
  • Achte auf die Mietvertrags-Klauseln zu Schönheitsreparaturen. Die Gerichte kippen immer wieder „starre Fristen“, aber nicht alles ist automatisch unwirksam.

Manche lassen sich vom Vermieter auf freiwillige Renovierungen drängen, etwa im Tausch für einen mal niedrigeren Mietpreis. Das klingt erst mal gut, aber rechne mal ganz nüchtern nach: Selten sparst du dabei wirklich Geld – schon gar nicht, wenn Fachfirmen ran müssen.

Dein bester Schutz: Vor dem Renovieren die Kosten und Regeln checken, immer schriftlich kommunizieren und keine Maßnahme ohne grünes Licht vom Vermieter. Dann bleiben Wohnung und Nerven heil.

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