Türzarge ausrichten: So wird Ihre Tür richtig sitzen
Wenn eine Tür nicht mehr richtig schließt, klemmt oder Luft durchzieht, liegt das meist nicht an der Tür selbst, sondern an der Türzarge, der Rahmen, in den die Tür eingebaut ist und der für Ausrichtung und Dichtheit sorgt. Auch bekannt als Türrahmen, ist sie das unsichtbare Fundament jeder Innentür – und wenn sie schief ist, wird alles andere schlecht. Viele Hausbesitzer denken, eine neue Tür löst das Problem. Doch wenn die Zarge nicht gerade und senkrecht steht, wird auch die teuerste Tür bald klemmen oder nicht dicht sein.
Die Türzarge, der stabile Holz- oder Metallrahmen, der in die Wandöffnung eingebaut wird und die Tür trägt muss perfekt ausgerichtet sein: senkrecht, waagerecht und parallel zur Wand. Das ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für langfristigen Halt, leises Schließen und Energieeinsparung. Eine schief sitzende Zarge zieht die Tür seitlich an, drückt die Dichtung zusammen oder lässt sie an einer Stelle offen. Das kostet Heizenergie, macht Lärm und belastet die Scharniere. Wer seine Tür richtig montieren will, muss zuerst die Zarge prüfen – nicht die Tür.
Was viele nicht wissen: Die Zarge wird nicht einfach in die Wand gesteckt. Sie wird mit Keilen, Sperrholzstreifen oder speziellen Ausrichtungsschrauben justiert – und erst dann fest verankert. Der Raum zwischen Zarge und Wand wird mit Dämmmaterial gefüllt, das nicht nur isoliert, sondern auch die Ausrichtung hält. Wer das nicht richtig macht, riskiert Risse im Putz, lockere Scharniere und eine Tür, die nach einigen Monaten wieder klemmt. In der Tischlerpraxis sieht man das oft: Kunden bringen eine neue Tür, weil sie angeblich kaputt ist – doch es ist nur die Zarge, die schief ist.
Ein gut ausgerichteter Türrahmen macht den Unterschied zwischen einer Tür, die sich wie von selbst schließt, und einer, die man mit Kraft schließen muss. Und das hat nichts mit teuren Materialien zu tun – sondern mit Präzision. Die richtige Ausrichtung der Zarge ist kein Handwerk für Amateure, die nur mit der Wasserwaage arbeiten. Es braucht Erfahrung, um die Last der Wand, die Spannung des Estrichs und die Verformung des Holzes zu berücksichtigen. Deshalb arbeiten viele Profis mit mehreren Messgeräten und kontrollieren die Zarge von oben, unten und seitlich – nicht nur einmal, sondern mehrmals während des Einbaus.
Wenn Sie eine Tür austauschen, prüfen Sie zuerst die Zarge. Wenn sie aus dem Lot ist, richten Sie sie aus – oder lassen Sie es von einem Tischler machen. Denn eine neue Tür in einer schiefen Zarge ist wie ein neuer Reifen auf einem schiefen Rad: Es funktioniert nicht richtig, egal wie gut der Reifen ist. Die Lösung liegt nicht in der Tür, sondern im Rahmen. Und das ist der entscheidende Schritt, den viele übersehen.