Tür nach Maß: Was kostet eine individuelle Türanfertigung wirklich?

Du willst eine Tür, die perfekt in deine Nische oder deinen Altbau passt? Genau das habe ich mir auch mal gedacht — besonders als Helena und ich in unser Haus in Dresden gezogen sind. Plötzlich waren die alten Türöffnungen alle irgendwie anders, mal zu schmal, mal zu hoch. Standardlösungen haben wir schnell vergessen können. Es musste eine Tür auf Maß her. Doch beim Einholen der ersten Angebote dachte ich: Wow, das geht ganz schön ins Geld! Wenn du jetzt an dem Punkt bist, wo du wissen willst, was so eine Maßtür wirklich kostet, dann lies unbedingt weiter.
Was beeinflusst den Preis einer Tür auf Maß wirklich?
Die wichtigste Frage zuerst: Wovon hängt der Preis einer maßgefertigten Tür überhaupt ab? Das Material ist der dickste Brocken. Es gibt Türen aus Kiefer, Buche, Eiche oder voll im Trend: Wildeiche mit sichtbarer Maserung. Dann noch Glas, Aluminium oder sogar Stahltüren für den Innenbereich. Holz ist in der Regel am teuersten, speziell, wenn du Eiche oder besondere Furniere wählst. Bei Glas entscheidet die Art – Klarglas ist günstiger, satiniertes Glas oder Motivglas wird schnell doppelt so teuer.
Die Maße bestimmen die Kosten ebenfalls stark mit. Ein paar Zentimeter breiter oder höher als Standard, und schon steigen die Preise. Gerade bei Doppelflügeltüren oder Altbautüren mit Überhöhe wird es richtig kostspielig. Komplizierte oder sehr große Ausschnitte (zum Beispiel für Glasfelder) lassen die Kosten nach oben klettern, weil mehr Handarbeit und spezielle Maschinen nötig sind. Türen mit unterschiedlichen Füllungen, aufwendigen Rahmenprofilen oder eingefrästen Ornamenten treiben die Summe nochmal in die Höhe.
Natürlich darf man das Zubehör nicht vergessen: Türdrücker, Einsteckschlösser, Scharniere, eine passende Zarge. Auch das kann sich ganz schnell summieren. Willst du einen Schallschutz oder eine spezielle Sicherheitstür? Dann wird es noch teurer. Besonders interessant: Laut einer Umfrage bei deutschen Tischlern machen Details wie Schallschutz und RC2-Beschläge (Einbruchschutz) etwa 15–25 % Aufpreis im Vergleich zur Standardversion aus.
Und damit die Tür nicht nur super aussieht, sondern auch gut sitzt, brauchst du die Montage durch Profis. Manchmal ist die Montage im Preis enthalten, manchmal aber auch nicht. Und Achtung: Im Altbau wird oft auch der Türrahmen erneuert. Bei alten Wänden steckt da manchmal mehr Arbeit dahinter als gedacht, zum Beispiel das Aufdämmen unebener Flächen oder das Nacharbeiten der Laibung. Solche Extras stehen selten im ersten Angebot, schlagen nachher aber vielleicht mit mehreren hundert Euro zu Buche.
Preisspannen und konkrete Beispiele aus der Praxis
Jetzt wird's konkret. Was hab ich gezahlt? Was zahlen andere? Gucken wir mal auf echte Fälle. Für eine ganz einfache weiße CPL-Innentür, maßgefertigt (zum Beispiel 83 cm breit, 210 cm hoch), liegen die Preise (inkl. Zarge, Scharnieren und Standard-Türgriff) bei rund 400–600 €. Da ist aber noch kein Einbau dabei. Entscheidest du dich für Massivholz (zum Beispiel Eiche), verlässt du die 1.000 €-Marke locker, gerade bei Sondereinflassungen, wie eingelassene Lichtfelder oder geschwungenem Rahmenprofil, können schnell 1.800 € und mehr zusammenkommen — pro Tür!
Etwas günstiger wird’s bei furnierten Holztüren. Als Beispiel: Eine furnierte Maßtür liegt meist zwischen 650 und 1.100 €, je nach Oberfläche und Furnierbild. Aluminium- oder Ganzglas-Türen, die auf Maß gefertigt werden, kosten oft im ähnlichen Rahmen wie hochwertige Holztüren, können aber je nach Glasart und Beschlägen noch mal ordentlich teurer sein. Spezielle Brandschutztüren oder Schallschutztüren auf Maß fangen erst bei 1.500 € an und sind nach oben kaum limitiert.
Material | Einfache Ausführung | Design-Optionen |
---|---|---|
Weiße CPL | ab 400 € | bis ca. 900 € |
Massivholz (Buche/Eiche) | ab 1.000 € | bis 2.500 € |
Furnierholz | ab 650 € | bis 1.300 € |
Glas (Klarglas) | ab 700 € | bis 1.700 € |
Brandschutztür | ab 1.500 € | offen nach oben |
Ach ja — und dann noch der Einbau. Im Großraum Dresden nehmen Fachfirmen pro Tür (inkl. Aus- und Einbau, Entsorgung Altmaterial) meistens zwischen 220 und 450 €.

Tipps für die Suche und Auswahl einer Maßtür
Erster Tipp aus eigener Erfahrung: Hol’ dir unbedingt verschiedene Angebote rein. Die Preisspannen sind oft riesig. Es lohnt sich auch in der Region zu suchen – lokale Tischlereien bieten oft bessere Konditionen als große national agierende Firmen, dazu gibt’s mehr Beratung und am Ende das bessere Gefühl, weil jemand aus der Nähe schnell nachbessern kann, falls doch mal was klemmt.
Mache dir vorher klar, was du wirklich haben willst: Muss es wirklich Massivholz sein, oder reicht eine solide furnierte Tür? Wie sieht’s mit Schallschutz und Sicherheit aus? Wohnst du an einer vielbefahrenen Straße oder unter Nachbarn, die gerne spät Musik hören, lohnt sich vielleicht ein Aufpreis für den Schallschutz. Das gleiche gilt für Brandschutz, zum Beispiel, wenn du einen Kellerzugang sichern willst.
Ein oft unterschätzter Tipp: Frag nach Restposten oder Vorführmodellen! Viele Tischlereien bauen mal ein Ausstellungsstück, das günstig abgegeben wird. Mit etwas Glück passt es fast genau zu deinen Maßen und kann angepasst werden – das spart manchmal Hunderte Euro.
Achte bei Online-Angeboten genau auf die Versandkosten, das wird gerne versteckt. Gerade große Türen können als Sperrgut schnell 80–150 € kosten. Lass auch immer Maß nehmen, bevor du bestellst — ein Messfehler kostet dich am Ende mehr als der Profi, der für 50–100 € korrekt misst. Viele Anbieter kommen ab zwei oder drei bestellten Türen kostenlos zum Aufmaß raus.
Spielt das Design eine Rolle? Dann nimm dir Zeit für die Oberflächenwahl. Eine schöne Holzoberfläche sieht toll aus, aber billig verarbeitetes CPL kann sich nach ein paar Jahren ablösen. Wilst du ein besonders hochwertiges Ambiente? Lass dir Muster zeigen oder besuche die Werkstatt vor Ort. So siehst du den Unterschied zwischen handwerklicher Arbeit und Massenware ganz schnell.
Bleib flexibel. Ein, zwei Zentimeter weniger Überhöhe zu nehmen, kann bei vielen Herstellern die Tür gleich günstiger machen. Bau so, dass du möglichst nah an Standardmaßen bleibst, das spart bares Geld!
Maßtüren als Investition: Worauf kommt es in der Praxis noch an?
Eine auf Maß gefertigte Tür ist immer auch eine Investition in den Wert deines Hauses oder deiner Wohnung. Sie sorgt für schallarme Räume, weniger Energieverlust, bessere Sicherheit – und sieht dazu noch einfach krass gut aus, wenn sie zum Stil deiner Räume passt.
Apropos Energie: Neue Maßtüren gibt’s auch mit Wärme- und Schallisolierung, die wirklich was bringen – laut aktuellen Daten des ift Rosenheim lässt sich der Lärmpegel um bis zu 35 Dezibel senken. Das ist etwa so, als würdest du vom Stadtzentrum in einen ruhigen Park wechseln. Nicht nur in meiner Familie macht sich das sofort im Alltag bemerkbar. Energetische Vorteile gibt es ebenfalls, vor allem zwischen beheizten und unbeheizten Bereichen.
Ein schönes Zusatzargument in Altbauten: Die Maßanfertigung ermöglicht den Erhalt von historischen Fußböden, alten Wandstrukturen oder besonderen Treppen. Ein Standard-Türrahmen würde viel kaputt machen. Mit der Maßlösung kannst du passgenau in jede Ecke arbeiten. Viele Handwerker in Dresden schwören darauf, weil das Endergebnis einfach wertiger wirkt.
Bleibt die Frage: Rechnet sich das Ganze? Klar, es ist etas teurer. Ich kann sagen, mir ist jede maßgefertigte Tür lieber als ein krummer Kompromiss. Lange Lebensdauer und weniger Probleme mit Nacharbeiten oder Schallschutz machen sich mit den Jahren bezahlt.
Wenn du Dir am Ende beim Budget nicht sicher bist: Rechne grob – einfache Maßtür: mindestens 400 €, mittleres Niveau: 700–1.000 €, Massivholztür ab 1.000 €. Einbau ab 220 €. Material, Extras, Montage und Nachbesserungen können zu Überraschungen führen – daher immer einen 10–15% Puffer oben drauf legen! Und frag beim Anbieter immer nach, was NICHT im Angebot steht – ich habe selbst erlebt, dass auf einmal Spachtelarbeiten oder Sonderprofile fehlten und nochmal mehrere hundert Euro nachkamen.
Am Ende freust du dich richtig, wenn alles passt wie angegossen, die Scharniere nicht quietschen und die Tür zuzuziehen ein echtes Gefühl von Zuhause gibt. Und wenn du irgendwann abends im Winter bei Kerzenlicht und ohne Kältezug am Sofa sitzt, weißt du: Es war das Geld wert.
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