Was kostet eine Tür wirklich? Preisfaktoren & Spartipps beim Tür kaufen

Der erste Besuch im Baumarkt weckt oft böse Überraschungen: Türen sind keine Billigware. Ein Schnellschuss an der Kasse kann leicht ins Geld gehen. Billigmodelle gibt’s zwar schon ab 40 Euro, aber die Qualität ist dann oft zum Vergessen – und der Spaß endet nicht selten schon beim ersten Windzug. Wer denkt, der Preis für eine Tür ist klar erkennbar, irrt. Es steckt mehr dahinter. Sperrholz, furniert oder Vollholz, Standardmaße oder Maßanfertigung, einfacher Stil oder Eleganzausführung? Und das ist erst der Anfang. Jede Entscheidung schiebt am Ende ein bisschen mehr auf die Rechnung.
Was beeinflusst den Preis einer Tür wirklich?
Viele gehen davon aus, dass das Türblatt alles ist. Ist aber nicht. Eine Tür ist ein echtes Komplettpaket. Du brauchst das Türblatt, klar. Aber auch die Zarge, also den passenden Rahmen rundherum, die Beschläge (das ist alles aus Metall wie Scharniere und Schloss), die Drückergarnitur – und am besten gleich jemanden, der das Ding gerade einbaut. Jede Komponente hat ihren eigenen Preisspielraum. Kunststoff-Innentüren starten bei rund 40 Euro pro Blatt. Holztüren, besonders aus massivem Eiche oder Buche, können das Zehnfache kosten. Eine durchschnittliche, schicke Standard-Holz-Innentür, komplett mit Zarge und Drücker, liegt 2025 selten unter 180 bis 300 Euro. Klingt viel? Geht noch mehr. Maßanfertigungen, zum Beispiel für Altbauwohnungen (die fast immer „besondere“ Maße haben), gehen in Richtung 600 Euro – pro Tür.
Gehen wir an die Haustür: Da steigt das Spiel ganz anders. Eine solide Standard-Kunststoff-Haustür fängt bei etwa 700 Euro an. Wer Energiesparen will, weil draußen der Nordwind pfeift, braucht eine Tür, die ordentlich dicht hält. Sicherheitstechnik kostet extra, Markenmodelle bringen dir noch ein paar Nuller auf der Rechnung dazu. Moderne Aluminiumhaustüren – beliebt bei Neubauten – landen schnell bei 2.500 Euro und mehr. Aber du willst wissen, was du wirklich zahlst? Der Trick ist, alles einzurechnen:
- Türblatt
- Zarge
- Beschläge und Sicherheitszylinder
- Montage
- Anfahrt & Entsorgung (Altmaterialien)
Lust auf ein paar harte Zahlen? Sieh dir mal diese Daten aus einer Preiserhebung von 2024 an (Preise inklusive Mehrwertsteuer, im Schnitt für Deutschland):
Türtyp | Minimalpreis | Maximalpreis | Durchschnitt komplett (mit Montage) |
---|---|---|---|
Standard-Innentür (Holz/Folie furniert) | 80 € | 400 € | 340 € |
Massive Holztür (Innentür) | 200 € | 800 € | 520 € |
Kunststoff-Haustür | 600 € | 1.500 € | 1.200 € |
Aluminium-Haustür | 1.800 € | 3.500 € | 2.600 € |
Sicherheitshaustür RC2/RC3 | 2.200 € | 4.000 € | 3.150 € |
Was du hier siehst? Große Preisspannen. Du bestimmst selbst, wie dick dein Geldbeutel blutet. Das Entscheidende: Billig lohnt manchmal nicht – oft müssen günstige Türen früher ausgetauscht werden.

Worauf solltest du beim Tür kaufen achten?
Jetzt mal ehrlich, wer kauft sich eine Tür nur nach Optik? Klar, schön soll sie sein. Aber es steckt viel mehr drin. Drück unten an der Tür – hebt sie sich? Spaltet sich irgendwo schon Furnier ab oder kann man unter Umständen schon Bruchstellen fühlen? Mach dir keinen Stress: Niemand verlangt, dass du Zimmermann bist. Aber ein paar Fakten helfen weiter.
Material steht an erster Stelle. Massive Türen halten Jahrzehnte. Furnierte Türen sind günstiger, neigen aber zu kleinen Schäden, wenn du Haustiere oder lebendige Kinder hast. Das Finish macht den Unterschied: Lackierte Oberflächen verschmutzen weniger, aber kleine Kratzer sind sofort sichtbar. Glasfelder? Sehen toll aus, bringen aber keine Punkte, wenn Schallschutz oder Wärmedämmung wichtig sind. Und falls du einen Akustikfanatiker bei dir wohnen hast wie meine Helena – dann achte auf Dezibelwerte! Standard-Innentüren bringen meist 27-32 Dezibel Schallschutz. Spezielle Schallschutztüren schaffen locker über 45 dB – das merkt man echt.
Schloss und Beschläge sind der nächste Knackpunkt. Auch billige Türen sehen nach drei Jahren aus, wie nach einem Jahrzehnt, wenn du beim Schloss gespart hast. Eine solide Metallkonstruktion im Bereich der Drückergarnitur sorgt dafür, dass beim ungewollten Zuschlagen nichts bricht. Spezielle Sicherheitsschilder oder Sicherheitszylinder kannst du nachrüsten – aber das kostet wieder.
Maß ist nicht gleich Maß. Die „DIN-Maße“ (das ist der Standard für Deutschland) ersparen vielen das Kopfzerbrechen. Aber: Altbauten, selbst manche Häuser aus den 80ern, haben eigene Geschichten geschrieben – und keine Tür passt automatisch. Miss drei Mal nach, am besten mit Richtmaß. Und falls du keine Wasserwaage im Haus hast: Kauf eine! Nichts nervt mehr als eine Tür, die dauernd von selbst auffällt oder klemmt.
Ein heißer Tipp: Achte auf das Tür kaufen Komplettset. Viele Baumärkte und Online-Shops locken mit Einzelpreisen, aber erst der Gesamtpreis inkl. Zarge, Band, Drücker und Montagematerial erzählt die Wahrheit. Wer sich alles einzeln zusammenklaubt, zahlt gerne 20–30% mehr. Beim Online-Kauf kommen Transportkosten dazu – Türen sind XXL-Ware, da langt die Spedition schnell mit 80 bis 170 Euro zu.
Und dann wäre da noch das Thema Brandschutz: Für viele ist das kein Thema. Aber spätestens, wenn du renovierst und die Hausverwaltung mitliest, brauchst du oft spezielle (und geprüfte) Brandschutztüren – die kosten locker doppelt so viel wie Standardmodelle. Prüf am besten, ob du überhaupt spezielle Auflagen erfüllen musst. Ist das Haus älter, über 3 Stockwerke oder handelt es sich um eine Mietwohnung, könnte so eine Pflicht auf dich zukommen.
Montage selbst machen? Klar, warum nicht, wenn du ein Händchen dafür hast. Aber: Türen wiegen schnell 30 Kilo und mehr. Gerade wenn du eine schwere Haustür austauschst oder bei zweiflügeligen Modellen bastelst, klappt das meist zu zweit besser. Gutes Werkzeug (Akkuschrauber, Wasserwaage, Bohrer, Holzunterlagen) sollte vorhanden sein – sonst wird das Ergebnis schief und teuer. Und falls du keine Zeit für chaotische Baustellen hast: Einbau durch den Profi kostet 100 bis 300 Euro pro Tür – oft gut investiertes Geld.

Tipps zum Sparen und was wirklich zum Preis dazukommt
Wer clever sein will, achtet auf Angebote außerhalb der klassischen Baumarkt-Saison (also nicht unbedingt im Frühling/Sommer zuschlagen). Viele Hersteller bringen im Herbst Restposten raus – oft komplett baugleiche Modelle, teilweise mit kleinen optischen Macken, aber technisch voll in Ordnung. Sparpotenzial: Bis zu 35%!
Beim Online-Kauf immer auf die Versandkosten achten: Sperrgut ist teuer. Viele Händler bieten ab einer bestimmten Menge oder Warenwert „versandkostenfrei“ an – ideal, wenn du gleich mehrere Türen brauchst oder Nachbarn mitziehen. Fehlkäufe vermeiden? Vorher Skizzen machen, Maße abgleichen, bei Unsicherheit lieber einmal beim Fachmann nachhaken – in größeren Baumärkten oder Online-Chats gibt’s oft kostenlosen Support.
Auch die Montage-Kosten kannst du senken, indem du vorarbeitest: Alte Türen selbst ausbauen spart nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld. Aber Vorsicht: Ist das Mauerwerk angegriffen oder sitzt der Rahmen auf brüchigem Untergrund, besser Experten ranlassen. Fehler hier führen zu höheren Folgekosten. Im Zweifel beraten lassen!
Noch ein Fact, den viele nicht auf dem Zettel haben: Förderprogramme. Gerade beim Austausch von Haustüren – besonders wenn du auf Wärmeschutz oder Einbruchhemmung achtest – gibt es Geld vom Staat. Die KfW bietet 2025 Förderungen bis zu 20% an, wenn die neue Tür bestimmte Anforderungen erfüllt (Wärmedämmwert unter 1,3 W/m²K, mind. Widerstandsklasse RC2). Das ist kein Hexenwerk, viele Markenmodelle bringen diese Werte schon mit. Wer sich also schlau vorher informiert, kann bares Geld sparen und holt sich notfalls den Zuschuss quasi direkt aufs Konto.
Zum Schluss, ein letzter Tipp aus meiner eigenen Erfahrung: Ich habe bei der letzten Renovierung mit meiner Frau Helena, zwei Türen zu billig gekauft – und prompt nach fünf Jahren noch mal getauscht. Das „Billig-Schnäppchen“ wurde mit viel Ärger und Zeit bezahlt. Lieber einmal richtig planen, Angebote vergleichen und auf Langlebigkeit setzen – dann sparst du langfristig Geld und Nerven.
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