Altbau dämmen leicht gemacht: Praktische Tipps für mehr Wohnkomfort

Sie wohnen in einem Altbau und merken, dass es im Winter kalt und im Sommer stickig wird? Dann ist es Zeit, über eine Dämmung nachzudenken. Eine gute Dämmung spart Energie, senkt die Heizkosten und erhöht den Wert Ihrer Immobilie. Und das Beste: Sie brauchen keinen Ingenieur, um die ersten Schritte selbst zu erledigen.

Warum Dämmen im Altbau wichtig ist

Altbauten haben oft dünne Wände, schlecht isolierte Fenster und kalte Dachböden. Das führt zu hohen Wärmeverlusten und feuchten Stellen, die Schimmel begünstigen können. Durch richtige Dämmmaßnahmen schließen Sie die „Löcher“, durch die Wärme entweicht. Gleichzeitig wird das Haus leiser – Außengeräusche dringen weniger durch die Wände. Und nicht zu vergessen: Viele Bundesländer bieten Förderungen für energetische Sanierungen an, sodass ein Teil der Kosten zurückkommt.

Schritte zur erfolgreichen Altbaudämmung

1. Bestandsaufnahme: Gehen Sie durch jedes Zimmer und prüfen Sie, wo Kälte eindringt. Fensterrahmen, Türen und Dachschrägen sind häufige Schwachstellen. Notieren Sie, welche Bauteile am meisten nachkühlen.

2. Materialwahl: Für Altbauten eignen sich vor allem Mineralwolle, Holzfaserplatten und Zellulose. Mineralwolle ist günstig und leicht zu verarbeiten, während Holzfaser eine besonders gute Diffusionsoffen­heit bietet – das ist wichtig, wenn die Bausubstanz noch atmen soll.

3. Außenwanddämmung: Die verbreitetste Methode ist das Anbringen von Dämmplatten an der Außenwand, anschließend Verputzen oder Bekleiden mit einer hinterlüfteten Fassade. Diese Lösung vermeidet Wärmebrücken und lässt das Haus außen moderner aussehen.

4. Dämmung von Dach und Keller: Der Dachboden ist ein riesiges Wärmeleck, wenn er nicht gedämmt ist. Rollen Sie eine Schicht Mineralwolle zwischen die Sparren oder nutzen Sie Zwischensparrendämmung. Im Keller sorgt eine 10‑15 cm dicke Polystyrol- oder XPS‑Platte für stabile Grundisolierung.

5. Fenster und Türen: Ein neuer Fensterrahmen ist meist teurer, aber energetisch sinnvoll. Alternativ können Sie Fenster mit einer nachträglichen Innendämmung versehen. Türen sollten dicht schließen – ggf. mit Dichtungsband nachrüsten.

6. Fachmann hinzuziehen? Viele Arbeiten kann man selbst erledigen, doch bei tragenden Bauteilen und Feuchtigkeitsschutz ist ein Fachmann empfehlenswert. Er prüft, ob die Statik das zusätzliche Gewicht tragen kann und sorgt für eine korrekte Dampfbremse.

7. Fördermittel beantragen: Informieren Sie sich bei der BAFA oder Ihrer Landesbank nach KfW‑Programmen. Oft reicht ein kurzer Antrag, um bis zu 30 % der Kosten zurückzubekommen.

Eine solide Dämmung ist kein Hexenwerk, wenn Sie systematisch vorgehen. Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme, wählen Sie das passende Material und planen Sie die Umsetzung Schritt für Schritt. So reduzieren Sie Ihre Heizkosten, verbessern das Raumklima und steigern den Wert Ihres Altbaus – alles mit einem realistischen Aufwand.