Rohbaumaß – Warum das richtige Maß im Rohbau entscheidend ist
Im Rohbau geht es um das Grundgerüst eines Gebäudes: Wände, Decken und Öffnungen. Der Rohbaumaß ist das Fundament für alle nachfolgenden Arbeiten – von der Elektroinstallation bis zur Anfertigung von Innentüren. Wenn das Maß von Anfang an stimmt, sparen Sie Zeit, Geld und Ärger. Wenn nicht, kann das schnell zu teuren Korrekturen führen.
Rohbaumaß richtig bestimmen
Der erste Schritt ist das Messen der innenliegenden Wandfläche. Nutzen Sie ein stabiles Maßband oder eine Laser-Entfernungsmessung, um die Höhe von Fußboden bis Decke und die Breite zwischen den Innenkanten der Wände zu erfassen. Achten Sie darauf, die Messungen an mehreren Punkten zu wiederholen, weil Wände selten exakt gerade sind. Notieren Sie jede Abweichung – das hilft später beim Anpassen von Tür- und Fensteröffnungen.
Ein häufiger Fehler ist, das Maß an der äußeren Wandoberfläche zu nehmen. Dadurch entstehen falsche Türbreiten und fehlerhafte Einbausituationen. Stattdessen sollten Sie immer vom Innenmaß ausgehen. Dabei gelten in Deutschland Standardmaße wie 80 cm, 90 cm oder 100 cm für Zimmertüren, aber jedes Projekt kann individuelle Anforderungen haben.
Einfluss von Rohbaumaß auf Türen und Fenster
Die Rohbaumaße bestimmen, welche Türbreiten überhaupt passen. Wenn die Innenwandbreite 81 cm misst, können Sie keine Standard‑90‑cm‑Tür einbauen, ohne die Wand zu versetzen. Hier lohnt sich ein Blick auf maßgefertigte Türen – sie passen exakt und reduzieren Nacharbeiten. Gleiches gilt für Fenster: Die Öffnung muss mindestens 2 cm größer sein als das Glas, damit sich das Fenster frei bewegen lässt.
Bei der Planung sollten Sie außerdem die Einbausituation berücksichtigen: Zargen, Beschläge und eventuelle Leisten nehmen ebenfalls Raum ein. Ein einfacher Trick ist, ein 5‑cm‑Puffer zu den gemessenen Rohmaßen zu addieren, um später keine Engpässe zu bekommen. So bleibt genug Platz für die Zarge und die notwendige Abdichtung.
Ein weiterer Aspekt ist die Barrierefreiheit. Wenn Sie planen, die Tür für Rollstuhlfahrer zu nutzen, gelten Mindestbreiten von 90 cm (inkl. Türrahmen). Das bedeutet, dass das Rohbaumaß mindestens 92 cm betragen muss, um den Puffer für Zarge und Türblatt zu berücksichtigen. Ignorieren Sie das, und Sie riskieren Nachrüstungen oder rechtliche Probleme.
Praktisch ist es, alle Rohmaße in einer übersichtlichen Tabelle festzuhalten: Raum, Höhe, Breite, geplante Türbreite, notwendiger Puffer und Sonderanforderungen. So behalten Sie den Überblick und können Ihre Bestellliste für Türen und Fenster eindeutig formulieren.
Zusammengefasst: Das Rohbaumaß ist das Fundament Ihrer Bauplanung. Durch präzises Messen, die Berücksichtigung von Zargen und Pufferzonen sowie die Einhaltung von Barrierefreiheits‑Standards vermeiden Sie teure Korrekturen und sorgen für einen reibungslosen Einbau Ihrer Innentüren. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, Ihre Messwerte zu prüfen und die nächsten Schritte zu planen.