Sonderumlage: Was sie ist, warum sie entsteht und wie du sie vermeidest

Wenn du eine Sonderumlage, eine einmalige, zusätzliche Zahlung, die Wohnungseigentümer in einer Gemeinschaft leisten müssen, wenn die Rücklagen nicht reichen. Auch bekannt als außerordentliche Kosten, ist sie kein Bonus – sie ist die Rechnung für vergessene Wartung oder unvorhergesehene Schäden. Viele Eigentümer denken, sie zahlen nur das monatliche Hausgeld. Doch das reicht oft nicht. Ein kaputter Aufzug, und plötzlich steht eine Sonderumlage von 3.000 Euro auf dem Tisch. Kein Wunder, dass sie Angst machen.

Sonderumlagen entstehen, wenn die Instandhaltungsrücklage, der jährlich angesparte Betrag für zukünftige Reparaturen in einer Wohnungseigentümergemeinschaft nicht ausreicht. Das passiert oft, weil die Beiträge zu niedrig angesetzt wurden – oder weil die Gemeinschaft jahrelang nichts gemacht hat. Ein Dach, das 20 Jahre lang nicht erneuert wurde? Ein Keller, der undicht ist? Das wird nicht von selbst besser. Und wenn es dann doch soweit ist, zahlen alle gemeinsam – und zwar plötzlich. Die WEG, die Wohnungseigentümergemeinschaft, die für gemeinsame Entscheidungen und Finanzen zuständig ist muss dann eine Mehrheitsentscheidung treffen. Kein Wunder, dass viele Besitzer erst dann aufwachen, wenn der Brief kommt.

Die gute Nachricht: Du kannst es nicht immer verhindern, aber du kannst es vorhersehen. Prüfe die letzten drei Jahre der Hausgeldabrechnung. Steht da eine Rücklage von weniger als 10 Euro pro Quadratmeter? Dann ist die Gefahr hoch. Frag nach dem Sanierungsplan – ein gut geführter Verband hat einen. Und wenn du eine Wohnung kaufst, frage nach der Höhe der Rücklagen und ob in den nächsten Jahren größere Projekte geplant sind. Die Kostenverteilung, die Regelung, wie Ausgaben in einer WEG nach Miteigentumsanteilen oder Wohnfläche aufgeteilt werden ist dabei entscheidend. Wer ein großes Dachgeschoss hat, zahlt mehr als wer unten wohnt – das ist fair. Aber nur, wenn es im Protokoll steht.

In den Beiträgen unten findest du konkrete Beispiele: Wie du Baunebenkosten beim Neubau richtig kalkulierst, warum die Energieeffizienz deiner Wohnung auch deine Sonderumlage beeinflusst, und wie du mit einem DMS alle Fristen und Dokumente im Griff behältst – damit du nicht überrascht wirst, wenn es mal wieder ans Geld geht.