WEG-Reform 2022: Was sich für Wohnungseigentümer ändert

Die WEG-Reform 2022, die Neufassung des Wohnungseigentumsgesetzes in Deutschland hat die Regeln für Wohnungseigentümer grundlegend verändert. Seit dem 1. Dezember 2022 gelten strengere Pflichten, einfachere Abstimmungen und neue Vorgaben für Energieeinsparungen – und das betrifft dich, wenn du in einer Wohnung wohnst, die nicht dir allein gehört. Es geht nicht mehr nur um den Austausch einer Heizung oder den Anstrich des Treppenhauses. Es geht um deine Rechte, deine Kosten und deine Mitbestimmung – und wie du sie jetzt nutzen kannst.

Ein zentraler Punkt ist die Energieeffizienzpflicht, die nun für viele Sanierungen verpflichtend ist. Wer seine Immobilie modernisiert, muss seit 2022 nicht mehr nur auf die Zustimmung der Mehrheit warten – bei energieeffizienten Maßnahmen wie Fensteraustausch, Dämmung oder Heizungsumstellung reicht eine einfache Mehrheit. Das bedeutet: Wenn 51 % der Eigentümer für eine neue Heizung stimmen, muss der Rest mitmachen. Auch die Eigentümerversammlung, der Ort, an dem Entscheidungen fallen ist einfacher geworden: Beschlüsse können jetzt per Briefwahl oder digital gefasst werden, ohne dass alle anwesend sein müssen. Kein mehrstündiges Treffen mehr, nur weil jemand nicht kommen kann.

Doch nicht alles ist leichter. Die Modernisierungspflicht, die den Eigentümern neue Verantwortung auferlegt hat sich verschärft. Wenn die Immobilie nicht mehr den aktuellen energetischen Standards entspricht, kann ein einzelner Eigentümer eine Sanierung beantragen – und wenn die Mehrheit zustimmt, muss sie durchgeführt werden. Das ist ein großer Unterschied zu früher, wo oft nur eine kleine Gruppe die Kosten trug, während andere nichts taten. Jetzt gibt es klare Regeln: Wer spart, spart für alle – und wer nicht mitmacht, zahlt später mehr. Die Reform hat auch die Haftung geregelt: Wer falsche Informationen gibt oder Beschlüsse manipuliert, kann jetzt leichter belangt werden.

Was du hier findest, sind keine abstrakten Gesetzeskommentare. Das sind konkrete Erfahrungen, Rechenbeispiele und Anleitungen von Leuten, die genau das durchgemacht haben – von der ersten Beschlussfassung über die Kostenaufteilung bis zur Abrechnung mit dem Hausverwalter. Du findest Tipps, wie du dich auf eine Versammlung vorbereitest, welche Dokumente du brauchst, wie du Kosten kontrollierst und wann du dich gegen eine Sanierung wehren kannst. Es geht nicht darum, dich zu überfordern. Es geht darum, dass du weißt, was auf dich zukommt – und wie du deine Rechte nutzt, bevor du überrascht wirst.