Zargenmaß richtig bestimmen – Dein Praxis‑Guide

Du willst eine neue Tür einbauen oder die alte Zarge austauschen? Dann muss das Zargenmaß passen, sonst wird das Projekt schnell zum Ärgernis. In diesem Guide zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das Maß korrekt misst, worauf du achten musst und welche Stolperfallen du vermeiden solltest.

Wie misst du das Zargenmaß?

Das Zargenmaß ist das Maß vom Abstand der beiden gegenüberliegenden Innenkanten der Zarge – also die Öffnung, in die die Tür passt. Hier die Vorgehensweise:

  • Werkzeug bereitstellen: Du brauchst ein langes Maßband, einen Winkel und idealerweise eine Wasserwaage.
  • Breite messen: Spanne das Maßband von der linken Innenkante zur rechten Innenkante der Zarge. Notiere den Wert in Millimetern.
  • Höhe bestimmen: Lege das Maßband von der Unterkante bis zur Oberkante der Zargenöffnung. Auch hier notierst du den Wert exakt.
  • Vertikalen Abstand prüfen: Miss von Oberkante zur Oberkante und von Unterkante zu Unterkante, falls die Zarge nicht gerade ist. Unregelmäßige Wände können leichte Abweichungen verursachen.
  • Zusätzliche Toleranzen einplanen: Für die Montage lässt man meist 1‑2 mm Spiel, damit die Tür nicht klemmt.

Ein häufiger Fehler ist das Messen an der äußeren Kante der Zarge. Das führt zu falschen Türgrößen. Immer an der Innenkante messen – das ist die Öffnung, in die die Tür später kommt.

Fehler vermeiden und passende Zarge wählen

Jetzt, wo du die Maße hast, geht’s ans Eingemachte: die richtige Zarge finden. Hier ein paar Tipps, die dir das Leben leichter machen:

  • Standardgrößen checken: In Deutschland gibt es gängige Breiten von 610 mm, 735 mm und 860 mm. Wenn dein Maß einer dieser Standardbreiten nahekommt, sparst du oft Geld, weil Standardzargen günstiger sind.
  • Material berücksichtigen: Holz, Stahl oder Kunststoff haben unterschiedliche Eigenschaften. Holz wirkt warm, ist aber anfälliger für Feuchtigkeit. Stahl ist robust und ideal für stark frequentierte Türen.
  • Montageart wählen: Es gibt Aufputz‑ und Unterputz‑Zargen. Aufputz‑Zargen lassen sich leichter nachrüsten, Unterputz‑Zargen geben ein saubereres Gesamtbild, erfordern aber mehr Handwerk.
  • Beschläge abstimmen: Scharniere, Schlösser und Türgriffe müssen zur Zarge passen. Achte darauf, dass die Bohrungen mit den vorhandenen Beschlägen kompatibel sind.
  • Qualität prüfen: Schau dir die Verarbeitung an – gerade Kanten, keine Risse, stabile Verbindungen. Billige Zargen können schnell verzogen sein und später Probleme machen.

Wenn du dir unsicher bist, ob deine Maße zur Standardzarge passen, bestell dir am besten ein Muster oder sprich mit einem Fachmann. Viele Tischlereien bieten eine kostenlose Beratung an und können dir auch maßgefertigte Zargen anfertigen – das kostet zwar etwas mehr, liefert aber exakt das, was du brauchst.

Zum Schluss noch ein schneller Check: Hast du die Breite, Höhe und eventuelle Toleranzen notiert? Passt das Material zu deinem Raum? Sind die Beschläge kompatibel? Wenn ja, bist du bereit für den Einkauf oder die Bestellung bei deinem Tischler.

Ein korrektes Zargenmaß spart Zeit, Geld und Frust. Mit den einfachen Schritten aus diesem Guide misst du sicher, vermeidest häufige Fehler und findest die passende Zarge für dein Projekt. Viel Erfolg beim Einbau – deine neue Tür wartet schon!